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Parallelen - Reden über das gute Leben: Friedenskinder

So., 29. Okt.

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Feldkirch

Die Reihe Parallelen schlägt eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis über Themen, die essenziell für eine positive Lebensführung sind und uns als Individuen sowie als Kollektiv betreffen.

Parallelen - Reden über das gute Leben: Friedenskinder
Parallelen - Reden über das gute Leben: Friedenskinder

Zeit & Ort

29. Okt. 2023, 10:30 – 12:00

Feldkirch, Mühletorpl. 1, 6800 Feldkirch, Österreich

Über die Veranstaltung

Die  Reihe Parallelen schlägt eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis  über Themen, die essenziell für eine positive Lebensführung sind und uns  als Individuen sowie als Kollektiv betreffen. In dieser von Brigitta  Soraperra moderierten Gesprächsrunde wird beleuchtet, welches Gepäck wir  von unseren Vorgenerationen, die Krieg erlebt haben, mit auf den Weg  bekommen. Was unterstützt eine transgenerationale Transformation in  Richtung Frieden?

Mit: 

Lisa Hämmerle, Friedens- und Konfliktforscherin Nicholas Perpmer, Forscher für Nachhaltige Entwicklung Margarete Zink, Kuratorin, Kulturgeschichts- und Biografieforscherin Moderation: Brigitta Soraperra, Regisseurin, Kulturvermittlerin, Speakerin

Idee & Konzept: Margarete Zink

Bild: Elisabeth Kopf

Link zur Veranstaltung

Zum Thema: „Friedenskinder“ oder Wie wir unsere  Potenziale leben Manche wollen ihr Potenzial leben und stoßen dabei  immer wieder an Grenzen, die unüberwindbar scheinen. Die Ursache kann in  der Familiengeschichte liegen, wenn erlittenes Leid durch  Kriegserlebnisse an die nächste Generation weitervererbt wurde. Diese  Weitergabe ist mit dem Begriff der „transgenerationalen Traumatisierung“  oder auch „Trauma-Transmission“ verbunden und in den letzten beiden  Jahrzehnten nach und nach zum Gegenstand verschiedener Buchpublikationen  und Vorträgen in Bereichen der Geschichte, Soziologie und Psychologie  geworden. Die Grundlage dieser Forschungen ist die Dokumentation von  Lebensgeschichten in mündlichen Erzählungen, die den teils am eigenen  Leib oder auch indirekt erlebten Schrecken des zweiten Weltkriegs und  dessen Folgen zum Ausdruck bringen können. Die Forscher*innen und  Autor*innen brechen das Tabu der Nachkriegsgenerationen, über das  Erlebte zu sprechen und helfen dabei, das tiefsitzende Trauma im  kollektiven Gedächtnis anzuerkennen.

Im Rahmen der Parallelen im Saumarkt spricht die Friedens- und  Konfliktforscherin Lisa Hämmerle über die „Transgenerationale  Traumatisierung“ von Nachkriegsgenerationen aus dem Blickwinkel der  „International Peace Studies“, die sich den Grundlagen und Dynamiken von  Konfliktgeschehnissen sowie Gewaltzyklen widmen. Gemeinsam mit ihrem  Partner Nicholas Perpmer suchen sie nach Wegen, die Themen  Konflikttransformation und Entwicklung von Friedenspotentialen sowohl  auf gesellschaftlicher als auch auf individueller Ebene zu fördern.  Nicholas Perpmer fokussierte sich im Studium der Internationalen  Beziehungen, Umwelttechnologie und Nachhaltiger Entwicklung auf die  Frage, wie wir unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem friedfertiger  und naturbezogener an die nächste Generation weitergeben können. In  seinem Forschungsansatz beschäftigt er sich seit einigen Jahren auch mit  dem Ayurveda, der traditionellen indischen Naturheilkunde, die sich  ganzheitlich, von sozialen und wirtschaftlichen Fragen, bis zu  psychologischen und ethischen Fragen mit diesen Themen schon seit  Jahrtausenden auseinandersetzt.

 Die Kulturhistorikerin und Kuratorin  Margarete Zink erforscht im regionalen Umfeld in Vorarlberg die  Biografien der um 1930 Geborenen, deren Eltern den Ersten Weltkrieg  erlebten und sie selbst als Kinder und Jugendliche den Zweiten  Weltkrieg. Diese „Baby-Boomer-Generation“ der Nachkriegszeit blieb mit  ihrem Leiden meist unbeachtet, im Schatten der Kriegsopfer, der Soldaten  und Opfer des nationalsozialistischen Terrors. Erst die  Enkelgeneration, die Generation der „Friedenskinder“ im Unterschied zu  den „Kriegskindern“, hat die Möglichkeit, ihr Trauma als solches zu  erkennen und es auf unterschiedliche Weise in den Fokus zu rücken, frei  von den auferlegten gesellschaftlichen Tabus. In zahlreichen Interviews  dokumentiert die historische Forschung auch in Österreich und  Deutschland seit vielen Jahren bereits das Erleben von  Nationalsozialismus, Krieg- und Nachkriegszeit. Margarete Zink spricht  im Rahmen der Parallelen darüber, wie aktuelle Publikationen und  Forschungsmethoden sich diesem Thema annähern und was die Beschäftigung  mit der eigenen Familiengeschichte auch im persönlichen Bereich bewirken  kann.

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