Dieser Interviewbeitrag für Vorarlberg Heute geht auf den Umgang mit den aktuellen Krisen und globalen (gewalttätigen) Konflikten bei uns im Ländle, in Österreich und darüber hinaus ein.
Ein konstruktiver Umgang erfordert ein ausgewogenes Verhätnis von Empathie (der Fähigkeit, die Perspektive des Gegenübers einnehmen, sich in andere hineinversetzen zu können bzw. die Gefühle anderer zu fühlen) und emotionaler Abgrenzung (sich von den Emotionen anderer abgrenzen zu können, was aber nicht heißen muss, sich von den Menschen selbst abzugrenzen).
In gewalttätigen Konflikten haben wir es mit gewaltigen Emotionen zu tun. Je nach emotionaler Stabilität und emotionaler Belastbarkeit, können wir mehr oder weniger von der Intensität dieser Emotionen tragen oder ertragen. Eine emotionale Abgrenzung ist fundamental, um nicht ohnmächtig zu werden, sondern handlungsfähig zu bleiben.
Alle Emotionen sind wichtig und sollen Raum haben. Wir dürfen sie nur nicht an anderen auslassen und nicht zulassen, dass sie zu Antreibern für Gewalt werden. Um Gewaltspiralen zu durchbrechen, müssen wir daher mit dem Gegenteil antworten: innerer Ruhe/innerem Frieden und Besonnenheit. Wir können Angst nicht mit Angst, oder Hass mit Hass beenden, genauso wenig wie wir Feuer mit Feuer löschen können.
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